Marseille - ein Film von Angela Schanelec


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Heike Hurst in ihrem Cannes 2004 Bericht bei Programmkino.de:
... „Marseille“ von Angela Schanelec ist aus ganz anderem Holz geschnitzt (als "Die fetten Jahre sind vorbei", anm.). So ähnlich wie in manchen Stücken bei Pina Bauch, in denen die Tänzer vom Tanztheater aus Wuppertal nicht unbedingt tanzen, nicht immer zeigen, was sie können, geht es auch bei Angela Schanelec zu. Sie braucht uns einfach ihre Begabung als Regisseurin nicht dauernd zu beweisen. Nur selten zeigt ein Schwenk, wie gut sie das alles beherrscht. Sie setzt sich radikal über eingefahrene Dreh-gewohnheiten, Stilmittel des Erzählkinos hinweg. Sie geht das Risiko ein, den auf gewisse Seh-gewohnheiten geeichten Zuschauer total zu verunsichern. Anstatt es als Wohltat zu empfinden, von einem nicht vorhersehbaren Drehbuch überrascht zu werden, angesprochene Dinge selbst zu Ende denken zu können, rächten sich die meisten Zuschauer, Journalisten durch totale Abwehr. Nicht aber die französische Kritik: ihr Film wurde gefeiert, der von Hans Weingartner runtergemacht. Selten wurde mit schlichten Mitteln eine solche Dichte erzeugt, die Liebe zum Leben auf so ungewöhnliche Weise dokumentiert. ...


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