Der CEO der französischen Investmentbank „Phenix“ erleidet beim Golfen
einen Schlaganfall. Ein linientreuer Nachfolger steht aber noch nicht
bereit. Um Zeit zu gewinnen soll ein Ersatzmann aus dem untergeordneten
Management verheizt werden, von dem man glaubt, er werde bald gröbere
Fehler machen und wieder abtreten müssen. Doch Marc Tourneuil
erweist sich als gerissener, ehrgeiziger und härter, als seine
Kollegen ahnen. Er will nämlich das Finanzinstitut radikal sanieren und
sich den Platz an der Spitze langfristig sichern. Durch interne Umfragen
eruiert er lecke Stellen in der Führung, feuert Chefs und schreckt vor
Massenentlassungen an der Basis nicht zurück. Dank taktischen Geschicks
und seiner aufrichtigen Skrupellosigkeit verhindert er sogar die drohende
Übernahme durch einen amerikanischen Hedgefonds und erweist sich als
ebenbürtiger Gegner des erfahrenen Fondsmanagers Dittmar Rigule. Im
privaten Umfeld ist Tourneuil durchaus sympathisch und weit weniger
manipulativ. Ein verlässlicher Ehemann, der aus einer bodenständigen
Familie kommt und sich beim Essen im großen Kreis unbeeindruckt einiges an
Kritik anhört.
Am Ende seiner Kampagne steht er als der Mann vor dem Aufsichtsrat, der
die Bank und die Gewinne gerettet hat. Er verkündet sein Dogma als
moderner Robin Hood: Nimm den Armen noch mehr Geld und gib es den
Reichen.
Costa-Gavras drehte 1965 seinen ersten Spielfilm und ist seit dem
Politthriller „Z“ von 1968 einer der bekanntesten Vertreter des
politischen Kinos. Zum fünfzigsten Regiejubiläum zeigen wir seinen letzten
Film, der hierzulande keinen Verleih fand.
Costa-Gavras blieb sich treu und wirft einen Blick auf die Welt des
organisierten Geldes und der damit vertrauten Reptilien. Dem Höhenflug des
Bankmanagers verleiht der Stand-up-comedian Gad Elmaleh eine
sympathisch-drastische Präsenz.