Der neue Film von Christian Petzold.
Drei Menschen im Nordosten Deutschlands: ein Ex-Soldat, ein
älterer Türke, der eine Kette von Imbissbuden betreibt und seine junge
Frau,
»Von Anfang an entwickelt Jerichow einen fast physisch erfahrbaren Sog.
Er entsteht
durch Bilder, die in ihrer lichten Klatheit den deutschen
Osten zeigen und doch die Abstraktionskraft einer großen Kinoerzählung
besitzen. Und durch Schauspieler, deren Blicke und Körper den Dialogen
immer einen Schritt voraus sind. Hilmi Sözer, der den
Aufsteiger mit
einer Mischung aus felsenhafter Selbstsicherheit und stiller
Verzweiflung spielt. Nina Hoss, die zwischen Abgekämpftheit und
schlampenhafter Härte schwankt. Benno Fürmann, dessen einsame
Körperlichkeit manchmal kaum zu ertragen ist. All das verbindet sich in
Jerichow zu einem Rhythmus, der so zwingend und obsessiv vordrängt,
dass die eigentliche Obsession kaum erzählt werden muss. In diesem Film
ist die Leidenschaft ein hastiger Kuss. Oder ein Biss in die Hand, von
dem man nur die Spuren sieht. Hier wird der Wald zum nächtlichen
Sehnsuchtsraum, in dem die Körper verschwinden und aus dem sie wie
Phantome heraustreten. Grandios.« (Die Zeit)