Wochentage
Gedreht
zwischen 1998 und 2004, entsteht in "Wochentage" keine Chronologie der
Ereignisse, die der Verlauf der Tage einer Woche wahrscheinlich nach
sich ziehen würde, sondern ein brüchiges Porträt, das um so mehr
fesselt. Es ist dabei nicht nur die Frisur der Hauptdarstellerin, die
ungemeine Zeitsprünge durchmacht, sondern die vollkommen
unterschiedlichen Inhalte/Herangehensweisen und die dabei
trotzdem spürbare extreme Verschränktheit der Episoden/Tage machen den
Magnetismus des Films aus. Gebhardt versucht nicht, seine in
mehreren Jahren entstandenen Wochentage einen Verlaufsrythmus
einhalten zu lassen, doch die ganz unterschiedlichen Muster der Tage
bilden dennoch eine klare Einheit.
Der Film über sich: "Der Film
handelt von einem jungen Mädchen. Tag für Tag zappt er sich in das
Geschehen um dieses Mädchen, ihren Begegnungen, ihren Beziehungen. Sie
trifft sich mit Männern, mit Frauen, besucht ihre Großmutter. Einer der
Männer scheint ihr Freund zu sein, doch schon am nächsten Tag sehen wir
sie mit einem anderen. Im Bett. Und am übernächsten mit noch einem.
Einmal, nachts nach einer Party, gemeinsam fahren sie ans Meer. Und als
sie aufwachen ist ringsum Sand. Die Wüste. Aber die Episode heißt doch
"Donnerstag"" Also ein Traum" Es scheint so. Es scheint so, weil es
nicht sicher ist, nicht klar. Klar ist nur, dass es das Mädchen gibt,
und die Männer, und die anderen Personen. Was sie denken, was sie
fühlen erfahren wir nicht. Uns bleiben nur Momente, Momente von
Sehnsucht und/oder von Gleichgültigkeit, Momente von Einsamkeit und
beinahe verzweifelter Nähe, unschuldiges Verlangen und kalkuliertes
Benehmen. Momente, die das sein können, was wir Leben nennen.
Wochentage
ist ein Episodenfilm. Basierend auf den Kurzfilmen "Dienstag" &
"Mittwoch" wurde er mit jährlich einer neuen Episode komplettiert."
BRD 2005, 90 Min
Buch & Regie: Carsten Gebhardt
Musik:
Carsten Nicolai
Darsteller:
Zoé Naumann, Peter Moltzen, Alexander Höchst, Barbara Ansorg
offizielle Webseite