[Inhalt] [Produktionsmitteilung]
[Biofilmographie] [Credits] [Fotos+Trailer]
[Wolfgang-Staudte-Preis 2002]
Inhalt
Nachdem er die doppelte Strafe von Gefängnis und Ausweisung verbüßt hat,
kehrt Kamel heimlich nach Frankreich zurück, zu seiner Familie, in die
Stadt seiner Kindheit, Von diesem Moment an bemüht er sich nach Kräften,
Ordnung in sein Leben zu bringen. Als all seine Versuche, Arbeit zu finden
und Papiere zu bekommen, ergebnislos bleiben, beschließt er, sein Pech
geduldig zu ertragen. Währenddessen bringt sein jüngerer Bruder Mousse,
der Haschisch schmuggelt, die Familie in Gefahr.
Produktionsmitteilung
Eine doppelte Strafe, Ausweisung, Schmuggel, Vororte, Städte - ein
filmisches Protokoll, ein Zeugnis von einzigartiger Authentizität,
ein Erstlingsfilm, der ausschließlich in Bosquets à Montfermeil
(Pariser Banlieue) gedreht wurde und dessen Darsteller zum größten
Teil aus der dortigen Bevölkerung stammen. Mit großer Genauigkeit
und viel Zartgefühl, aber ohne jede Sensationslust zeigt Rabah Ameur-Zaïmeche
die ungeheure Ratlosigkeit und Orientierungslosigkeit jener, die von Monsieur
Chevénement [Anm.: dem franz. Innenminister] gerne als 'Wilde'
gebrandmarkt werden, Eine filmische Frage, ein filmisches Protokoll, das
weit entfernt ist von endgültigen Antworten.
Was geht hier ab? Integration - wenn jeder kleine Einwanderer verdächtig
ist?
Was geht hier ab? Pflichten - wenn die Rechte nicht mehr respektiert werden,
wenn der, der in diesem Land geboren wurde, nicht anerkannt wird, wenn
der, der schon mit dem Gefängnis bezahlt hat, ausgewiesen und in
seiner Existenz hier und heute geleugnet wird?
Was geht hier ab? Staatstreue - wenn das Elend eine ganze Generation zwingt,
nach jedem Mittel zu greifen, um zu überleben?
Was geht hier ab? Respekt - wenn die Bullen ungestraft Cowboy spielen
dürfen und dabei von ihren Hierarchien geschützt werden?
Was geht hier ab? Gerechtigkeit - wenn die Ungerechtigkeit auf jedem Bereich
des sozialen Lebens lastet? Wenn die Sozialarbeit zum Synonym wird für
Unterwerfung unter die Mächtigen, für das Sich einrichten in
der Misere, für Ausschluss?
Was geht hier ab? Würde - wenn die der Väter mit Füßen
getreten und dieser Zustand an die Kinder vererbt wird?
Was geht hier ab? Frankreich, Land der Menschenrechte - wo es sich in
die Angst vor dem anderen flüchtet?
Was geht hier ab? Innenminister, die zur Staatstreue aufrufen - während
Weiße-Kragen-Delikte bestenfalls getadelt werden, während die
Korruption und der Nepotismus die Demokratie untergraben, während
die Macht des Geldes so groß ist wie nie zuvor?
Was geht hier ab? Gleichheit - wenn das öffentliche Bildungssystem
immer ungerechter wird, ruiniert wird von jeder Regierung, egal welcher
politischen Richtung?
Was geht hier ab? Brüderlichkeit - wenn das gemeine Verbrechen inzwischen
als normal gilt?
Wesh-Wesh, was geht hier ab?
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Über den Film
Der erste Film von Rabah Ameur-Zaïmeche, WESH WESH, QU'EST -CE QUI SE
PASSE?, war ohne Zweifel die Entdeckung des Festivals. Der Film, der in
Seine-Saint-Denis spielt, handelt von der Rückkehr Kamels - dargestellt
vom Regisseur selbst - in seine Heimatstadt, nachdem er eine lange Haftstrafe
verbüßt hat. Mit den Themen, die er anspricht (der in dieser Gegend herrschenden
Langeweile, dem Handel und Schmuggel aller Art, dem Rassismus) hat der
Film sich ganz der Tradition der Vorort-Filme verschrieben; dabei flößt
Rabah AmeurZaïmeche diesem Genre jedoch eine ganz neue Energie ein - dank
einer beeindruckenden Regieleistung und einer Sprache, die niemals jung
klingt. Weit entfernt vom revolutionären Aktivismus des Films Ma 6-T va
cracker von Jean-Francois Richet, lässt WESH WESH, QU'EST CE QUI SE PASSE?
uns erstarren durch diese Studie über einen Vorort, die einfach nur die
Tatsachen zeigt, ohne den geringsten Hoffnungsschimmer.
Aus: Chronicart, Belfort, 5. Dezember 2001 (www.chronicart.com)
Biofilmographie
Rabah Ameur-Zaïmeche wurde am 25. Juni 1966 in Beni-Zid (Algerien) geboren.
WESH WESH, QU'EST-CE QUI SE PASSE ist sein erster Film.
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Credits
Regie: Rabah Ameur-Zaïmeche
Land: Frankreich 2001. Produktion: Sarrazink Productions.
Regie, Produzent: Rabah Ameur-Zaïmeche. Buch: Rabah
Ameur-Zaïmeche, Madjid Benharoudj. Kamera: Olivier Smittarello,
Karim Albaoui, Emmanuel Dupre, Lionel Sautier. Ausstattung: Djamila
Ameur-Zaïmeche, Yasmina Ameur-Zaïmeche. Musik: Assasin-Zebda,
Ton: Bruno Auzet, Alain Belac, Olivier Guinat, Olivier Srittarel,
Richard Parsans, Julien Villacomba. Schnitt: Nicolas Bancilhon.
Tonschnitt: Nicolas Javele.
Tonmischung: Adam Wolny. Schnittassistenz: Marine Fronty.
Darsteller: Brahim Ameur-Zaïmeche, Rabah Ameur-Zaïmeche,
Salim Ameur-Zaïmeche, Madjid Benharoudj, Ahmed Hammoudi, Mambi Keïta,
Abdel Salem Mezdour, Samir Mezdour, Christian Milia-Darmezin, Farida Mouffok,
Ali Mouffock, Bastien Sion, Michel Such, Serpentine Textier.
Format: 35mm, 1:1,85, Farbe. Länge: 83 Minuten, 24
Bilder/Sek, Sprachen: Französisch, Arabisch.
Uraufführung: 29, November 2001, Belfort
Verleih: Freunde der dt. Kinemathek, Berlin - www.fdk-berlin.de
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Druckfähige Fotos:
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4
Trailer
(RealMedia)
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WOLFGANG-STAUDTE-PREIS 2002
Der von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten
(GWFF) gestiftete
und mit € 10.000 dotierte Preis wird von einer dreiköpfigen
Jury an einen Film des Forums
verliehen.
Mitglieder der Jury:
Adriana Altaras (Deutschland), Vinko Bresan (Kroatien), Wu Wenguang (China)
Der Wolfgang-Staudte-Preis 2002 geht an
WESH WESH, QU'EST-CE QUI SE PASSE?
Wesh Wesh, was geht hier ab?
von Rabah Ameur-Zaïmeche
WESH WESH, QU'EST-CE QUI SE PASSE? spielt in einem heruntergekommenen
Vorortambiente von Paris. Hoffnungslosigkeit und Langeweile prägen
den Alltag. Und genau
das münzt Rabah Ameur-Zaïmeche in Kreativität um. Da er
sich keine Videokamera kaufen
kann, leiht er sich eine und dreht diesen Film, der von großer Vitalität
zeugt und die Realität auf
so eindrucksvolle Weise einfängt, dass über weite Strecken ein
dokumentarischer Eindruck
entsteht.
Die mutige und freie Herangehensweise des Regisseurs hat die Jury sehr
beeindruckt. Der Film
wirft eher Fragen auf, als einfache Antworten zu geben. Die Bilder und
Situationen aus dem
Film verunsichern, prägen sich ein.
Die Jury hofft auf weitere gute Filme von Rabah Ameur-Zaïmeche. Sie
gratuliert ihm, seinen
Schauspielern und seinem Stab zu diesem zwingenden Film
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