Silvia Prieto
Silvia Prieto ist die Geschichte einer Frau, die von der Idee besessen
ist, daß es noch eine andere gibt, die genauso heißt wie sie. An ihrem 27. Geburtstag
entschließt sie sich, ihr Leben zu ändern. Sie bekommt einen Job als Kellnerin
und trifft sich mit ihrem Ex-Mann Marcelo, der ihr 1.200 Dollar gibt. Sie kauft
sich einen Kanarienvogel und immer wieder Hühner, die sie ganz fanatisch zerkleinert.
Sie lernt Brite kennen, die auf der Straße für ein Waschpulver gleichen Namens
wirbt. Und die bringt sie mit Gabriel zusammen, ihrem Ex-Mann, der sich als Schulfreund
von Silvias Ehemaligem entpuppt. Dann verbringt sie mit ihrem Kanarienvogel ein
Wochenende in Mar del Plata, wo sie einen Italiener kennenlernt, der ihr sein
Armani-Jackett leiht. Durch diese Beziehung entdeckt sie, daß sie nicht einzig
ist. Ihre fragile Welt gerät aus den Fugen. Die ersten Nachforschungen werden
rasch zu einem Verwirrspiel der subtilen Verrätselung zwischen Komik, Parodie
und Tiefsinn. Martín Rejtman: „Die Geschichte spielt im Argentinien der 90er Jahre,
in einem Land und einer Zeit, in der das Gespräch über die Identität keineswegs
als banale Frage erscheint. Trotz des bewußt leichten Tons des Films glaube ich,
daß die politische und soziale Realität Argentiniens dem Geschehen einen sehr
speziellen Kontext der Schizophrenie verleiht: die Generation, die ihre Identität
verleugnet, die Kinder der Verschwundenen, die in Gefangenschaft geboren wurden.“
Argentinien 1998, Regie: Martin Rejtman, Buch: Martín Rejtman Kamera: Paula
Grandío Musik: Gabriel Fernández Capello Schnitt: Gustavo Codella Darsteller:
Rosario Bléfari, Gabriel Fernández Capello, Mirtha Busnelli, Valeria Bertucelli
Sprache: Spanisch, Format: 35mm, 1:1.66, Farbe Länge: 92 Minuten, 24 Bilder/sek.