Mein Bruder ist ein Einzelkind
Der
Regisseur und Autor Daniele Luchetti ist in seiner Heimat Italien schon
länger erfolgreich und stammt aus dem Kreis des wohl bekanntesten
zeitgenössischen italienischen Regisseurs Nanni Moretti. Sein Film
beginnt in den 60ern. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung der
Brüder Manrico und Accio, der eine, den alle mögen, der andere, der
alle nervt. Ihre Einmischung in die gesellschaftlichen Verhältnisse
findet natürlich an den weitest entfernten Polen statt, Manrico wird
Kommunist, Accio zunächst Faschist. Mit seinen Provokationen und
Widersprüchen, dem Erwachsenwerden und damit die Abkehr vom Faschismus,
ist er die tragende Figur. Der Darsteller Elio German erhielt dafür den
italienischen Filmpreis als bester Darsteller.
Luchetti war die
Freiheit der Darsteller am wichtigsten. Er setzte bei diversen
Szenen mehrere Kameras ein, um zu verhindern, daß sich die
Darsteller zu sehr fokussieren und befreiter spielen konnten. „Mein
Bruder ist ein Einzelkind“ wirkt so teilweise durchaus leicht
dokumentarisch und vor allem sehr lebendig. Die gelungene Mischung aus
Komik, Tragik und Romantik gerät dabei nur selten aus der Spur und
entlädt sich exzellent in einem anarchischen Schluss.
„Mio fratello
è figlio unico handelt von Menschen, die lieben, leiden, lachen - und
sich politisch engagieren. Ideologisch nimmt mein Film bewusst keine
Stellung. Er erzählt lediglich von Menschen, die selber Stellung
beziehen, und legt ihre Antriebe offen: Es sind die menschlichen
Leidenschaften, die im Mittelpunkt stehen.“ (Daniele Luchetti)
(Mio fratello è figlio unico)
It/Fr 2007, 104 ', ital. OmU
R.: Daniele Luchetti
B.: Stefano Rulli,
Sandro Petraglia, Daniele Luchetti
(nach Antonio Pennacchis Roman
„Il Fasciocomunista“ )
D.: Elio Germano
Riccardo Scamarcio
Diane Fleri
www.meinbruderisteineinzelkind.de