Eine Clique ehemaliger Studenten aus Teheran macht sich fröhlich auf zu
einem Wochenende am Kaspischen Meer. Neben ihren Kindern ist auch der
in Deutschland lebende Ahmad mit dabei, nach einer gescheiterten Ehe
auf der Suche nach einer neuen Frau. Aus diesem Grund bringt die
lebenslustige Sepideh Elly, die hübsche Erzieherin ihrer Tochter, mit.
Ihr heimlicher Plan, sie mit Ahmad zu verkuppeln, bietet den anderen
eine großartige Platform für Scherze und Anspielungen. Scheinbar
dadurch fühlt sich Elly jedoch nicht richtig wohl und möchte am
liebsten schnell nach Hause, wird aber von der Freundin zum Bleiben
überredet. Als am nächsten Morgen die Männer Volleyball spielen und die
Frauen shoppen gehen wollen, spielt Elly mit den
Kindern.
Plötzlich jedoch treibt einer der Jungen leblos im
Wasser: War Elly am Strand unaufmerksam? Der Kleine wird gerettet, aber
Elly ist verschwunden. Hat sie sich aus Angst und schlechtem Gewissen
einfach davongemacht, versteckt sie sich oder ist womöglich selber
ertrunken? Eine Suche beginnt, aber mehr und mehr unterlaufen Ängste
und Vorurteile das gemeinsame Handeln. Die leicht überdrehte
Fröhlichkeit des vergangenen Abends weicht einer immer bedrohlicher
erscheinenden Atmosphäre, in der die erst so frei scheinende
Freundesgruppe in einen Sog von gegenseitigem Misstrauens und
Unterstellungen gerät. „Da die Zuschauer heutzutage an Reife
gewonnen haben, kann sich ein Regisseur nicht mehr damit begnügen,
ihnen durch seinen Film [...] vorgefasste Meinungen aufzuzwingen. Der
Film [...] soll einen Raum anbahnen, in dem der Zuschauer sich in einen
eigenen Überlegungsgang engagiert und vom Konsumenten zum
Gedanken-schöpfer entwickelt.“
Asghar Farhadi