Suzanne ist eine Frau um die 40. Mit ihrem Mann und ihren beiden
jugendlichen Kindern führt sie ein beschauliches Leben in
Südfrankreich. Sie beschließt, jetzt wo die Kinder groß sind, ihre
Arbeit als Physiotherapeutin wieder aufzunehmen. Ihr Mann lässt für
Suzanne auf dem Anwesen eine Praxis bauen. Die Bauarbeiten übernimmt
Ivan, ein Hilfsarbeiter, der im Gefängnis war und sich mit
Gelegenheits- jobs über Wasser hält. Als Suzanne und Ivan
aufeinandertreffen ist die gegenseitige Anziehungskraft so stark, dass
Suzanne beschließt ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen, um sich
dieser verzehrenden Leidenschaft völlig hinzugeben.
Aus einem Interview mit der Regisseurin:
Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel der Heldin gezeigt. Wie so oft
in Ihren Filmen, ist es auch hier eine entschlossene, radikale
Frauenfigur, die die Geschichte vorantreibt... Ich weiß. Ich nehme mir
ständig vor, einen Mann zur treibenden Kraft zu machen, aber dann wird
es doch wieder die Heldin. Was vermutlich daran liegt, dass es
Heldinnen sind, die mich dazu gebracht haben, Filme zu drehen, all
diese leicht lädierten, gebrochenen Heldinnen, die ein folgenreiches
Rendezvous mit ihrem Schicksal haben...An Suzanne mag ich ganz
besonders ihren Mut. Sie kann nicht heucheln, ist unfähig zu lügen. Sie
gesteht ihrem Mann sehr schnell: „Ich habe mich verliebt“. Dann
versucht sie sich einzureden, dass sie dieser Liebe abschwören kann,
aber es gelingt ihr nicht. Also geht sie und lässt alles hinter sich.
Nicht einmal die Tatsache, dass sie ihren Lebensunterhalt als
Kassiererin bestreiten muss, empfindet sie als demütigend. Sie ist zu
allem bereit. Weil sie weiß, dass ihr Platz von nun an an der Seite
ihres Geliebten ist, ungeachtet der Konsequenzen. Suzanne hat eine
kompromisslose, zielgerichtete Seite. In dieser Hinsicht ähneln sich
vermutlich all meine weiblichen Figuren. Sie sind kompromisslos,
direkt, und sie folgen ihren Gefühlen, wo immer das auch hinführt. Im
übrigen resultiert daraus manchmal eine Komödie wie in meinem Film „Die
neue Eva“, oder – wie hier – ein Drama.