Partir 

Die Affäre - Partir

Suzanne ist eine Frau um die 40. Mit ihrem Mann und ihren beiden jugendlichen Kindern führt sie ein beschauliches Leben in Südfrankreich. Sie beschließt, jetzt wo die Kinder groß sind, ihre Arbeit als Physiotherapeutin wieder aufzunehmen. Ihr Mann lässt für Suzanne auf dem Anwesen eine Praxis bauen. Die Bauarbeiten übernimmt Ivan, ein Hilfsarbeiter, der im Gefängnis war und sich mit Gelegenheits- jobs über Wasser hält. Als Suzanne und Ivan aufeinandertreffen ist die gegenseitige Anziehungskraft so stark, dass Suzanne beschließt ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen, um sich dieser verzehrenden Leidenschaft völlig hinzugeben.
Aus einem Interview mit der Regisseurin:
Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel der Heldin gezeigt. Wie so oft in Ihren Filmen, ist es auch hier eine entschlossene, radikale Frauenfigur, die die Geschichte vorantreibt... Ich weiß. Ich nehme mir ständig vor, einen Mann zur treibenden Kraft zu machen, aber dann wird es doch wieder die Heldin. Was vermutlich daran liegt, dass es Heldinnen sind, die mich dazu gebracht haben, Filme zu drehen, all diese leicht lädierten, gebrochenen Heldinnen, die ein folgenreiches Rendezvous mit ihrem Schicksal haben...An Suzanne mag ich ganz besonders ihren Mut. Sie kann nicht heucheln, ist unfähig zu lügen. Sie gesteht ihrem Mann sehr schnell: „Ich habe mich verliebt“. Dann versucht sie sich einzureden, dass sie dieser Liebe abschwören kann, aber es gelingt ihr nicht. Also geht sie und lässt alles hinter sich. Nicht einmal die Tatsache, dass sie ihren Lebensunterhalt als Kassiererin bestreiten muss, empfindet sie als demütigend. Sie ist zu allem bereit. Weil sie weiß, dass ihr Platz von nun an an der Seite ihres Geliebten ist, ungeachtet der Konsequenzen. Suzanne hat eine kompromisslose, zielgerichtete Seite. In dieser Hinsicht ähneln sich vermutlich all meine weiblichen Figuren. Sie sind kompromisslos, direkt, und sie folgen ihren Gefühlen, wo immer das auch hinführt. Im übrigen resultiert daraus manchmal eine Komödie wie in meinem Film „Die neue Eva“, oder – wie hier – ein Drama.


Partir
F 2009, 85 Min.
frz. OmU

Regie: Catherine Corsini

K.: Agnès Godard
 
D.: Kristin Scott Thomas,
Sergi López, Yvan Attal

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