Scilly
Islands - das Meer mit der felsigen Küste, die Palmen – man könnte
meinen, es sei eine Ferieninsel im Mittelmeer odere in anderen
südlichen Gefilden. Weit gefehlt, Archipelago spielt auf den Tresco,
der zweitgrößten der vielen kleinen Isles of Scilly, die im äußersten
Südwestens Großbritanniens liegen, 45 Kilometer vor Land's End.
Aufgrund seiner Abgelegenheit kein Ziel von Massentourismus, sondern
für Urlaub mit Stil und Kultur, ruhiger Rückzugort vom stressigen
Alltag für alle, die es sich leisten können.
Im zweiten Spielfilm der Regisseurin Joanna Hogg verbringt eine Familie
einige Tage hier, bevor der Sohn Edward auf eine einjährige freiwillige
Hilfsmission nach Afrika aufbricht. Mutter Patricia und Tochter Cynthia
und Christopher, der Künstler, sind schon auf der Insel, Edward und die
eigens engagierte Köchin Rose treffen zu Beginn des Films ein, nur der
Vater lässt auf sich warten. Man verbringt die Zeit mit Ausflügen und
Picknick am Strand, Malunterricht und Gesprächen bei gutem Essen. Unter
der zivilisiert-bourgoisen Oberfläche aber rumourt es gewaltig. Alte
Eifersüchteleien und Überforderung im Umgang miteinander bedrohen das
Idyll, und der Vater, von dem Patricia Hilfe erwartet, vertröstet sie
von Tag zu Tag am Telefon.