

7915 KM - auf den Spuren der Rallye nach Dakar
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Inhalt]
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Biographie]
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Credits]
[Filmografie] [
über den
Film]
[Pressematerial]
[Termine]
INHALT
Ein Erlebnis der Langsamkeit
in einer schnellen Welt.
Paris,
Herbst 2006:
Die berühmteste Rallye der Welt wird in exklusivem Rahmen
Sportjournalisten und Motorsportprofis präsentiert; Bilder wie die
hier
gezeigten werden später von Millionen Menschen weltweit vor den
Fernsehschirmen verfolgt werden: Hochtechnisierte Motorräder,
Autos und
LKWs rasen durch Wüsten, Steppen, Dörfer und Städte in
fünf
afrikanischen Ländern, 7915 Kilometer in wenigen Tagen, um in
Dakar
einen Sieger zu küren.
Diese
Projektionen wirken wie ein schemenhaft verzerrtes Nachbild in den Film
‘7915 KM’ hinein,
der beginnt, als die Rallye schon vorbei ist. Die Kamera steht in der
marokkanischen Wüste: ‘Kilometer 1009’, sagt die eingeblendete
Schrift.
In sanften Schwüngen führen Reifenspuren in die Ferne. Der
Blick der
Kamera richtet sich lang und unbewegt in die Ferne, und bis auf den
Wind, der sich am Mikrofon bricht, ist es still. Die
Route wird zur Fährte, der der Film langsam folgt und dabei das
entdeckt, was im Geschwindigkeitsrausch Millionen Fernsehzuschauer
nicht sehen konnten: Die vielfältige Gegenwart Afrikas, die in
Begegnungen und Portraits dokumentiert und dem rasenden Erobern
gegenüberstellt wird. 4 Monate lang im Jahr 2007 haben Nikolaus
Geyrhalter und sein Team für ‘7915 KM’ gedreht, der mehr vom
Anhalten
als vom Reisen erzählt, vom Verweilen mit Augen, Ohren und viel
Zeit.
Die
Kamera begegnet Männern, Frauen und Kindern,
und ihren Geschichten über den Alltag, die Arbeit, Freuden, Sorgen
und
Hoffnungen stets auf Augenhöhe; das Tempo des Films bestimmen sie
selbst: Ein Mädchen in einem kleinen Dorf in Marokko, das lachend
ihr
Ziegenkitz ‘Rallye’ präsentiert; sahaurische Soldaten, die seit
Jahrzehnten ein Stück Wüste bewachen, dessen
Grenzen
nach dem Abzug der
spanischen Kolonialherren nicht geklärt sind; ein mauretanischer
Baggerfahrer, der schon längst das Pensionsalter erreicht hat,
aber
immer noch für seine Familie sorgen muss; ein Kinobesitzer in
Mali, der
dem boomenden DVD- und Internetmarkt für Blockbusterfilme nackte
Weiße
aus den 70er Jahren entgegenhält; eine junge Senegalesin, die
wortreich
durch die Baustellen der Häuser führt, die von den in Europa
arbeitenden Dorfbewohnern hier gebaut werden.
Die scheinbare Distanz, die sich in ‘7915 KM’ auftut,
wird unterlaufen von den zahlreichen Verbindungen zwischen Europa und
Afrika, die in diesen Erzählungen auftauchen, aber auch der
allgegenwärtigen Präsenz der Medien noch im entlegensten
Dorf, die
sehnsuchtsvolle Projektionen von Europa nähren: ‘Europäer
haben nichts
zu tun. Sie sind reich und genießen das Leben.’
’7915 KM’ macht die
Verknüpfungen einer globalisierten Welt spürbar und stellt
die
Undurchlässigkeit der Grenzen in Frage - jener Grenzen, die Afrika
aufgezwungen wurden, und jener, die Europa heute immer stärker
verteidigt. Vor einem Haufen angespülter Boote im Hafen von
Senegals
Hauptstadt Dakarfasst ein Polizist mit unbewegter Miene die hunderten
dahinter verborgenen Schicksale zusammen: ‘Manchmal schaffen es die
Flüchtlinge nach Europa, und oft eben auch nicht.’
Am
Ende beobachtet der Film,
wie die Bilder entstehen, die die übliche europäische
Wahrnehmung
Afrikas zwischen ‘Abenteuerland’ und ‘Bedrohungsszenario’ prägen:
Ein
mit modernster Technologie gerüstetes Flugzeug eines
europäischen
Anti-Immigrations-Programmes hebt von Dakar ab, um mit
hochauflösenden
Teleobjektiven Flüchtlingsboote über dem Meer
aufzuspüren.
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Credits
Land: Österreich 2008
Ein Film von: Nikolaus
Geyrhalter
Format: 35mm (HDcam),
Farbe, Cinemascope.
Länge: 106 Minuten
produziert von NGF-Produktion, in Zusammenarbeit mit ORF ZDF/3Sat
mit der Unterstützung des
MEDIA Programms der Europäischen Union
Pressematerial
-
www.kinopresseservice.de
offizielle Webseite
Webseite Weltvertrieb Autlook
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Biografie
Nikolaus Geyrhalter
(*1972 in Wien)
2009
DIE LETZTEN TAGE - in Produktion
(A + 100 Min. + 35mm (HDCam) + Dokumentarfilm)
Die Anderlfabrik bei Schrems: Eine Textilfabrik mit
langer Geschichte, der seit Jahren der Konkurs droht. Hoffen, Bangen,
Warten - Arbeiten im permanenten Ausnahmezustand, der normal ist in
dieser Region. DIE LETZTEN TAGE ist eine Beobachtung von
Arbeiterschicksalen über eine Dauer von mehreren Jahren - ein Film
über
den Prozess des Arbeitsloswerdens aus der Sicht der Betroffenen, der
anonyme Arbeitslosenzahlen zu Menschen macht und ein Denkmal für
Industriezweige, die in Europa auszusterben beginnen.
2005
UNSER TÄGLICH BROT
(A + 90 Min. + 35mm (HDCam) + Dokumentarfilm)
Willkommen in der Welt der industriellen
Nahrungsmittelproduktion und der High-Tech-Landwirtschaft! Zum Rhythmus
von Fließbändern und riesigen Maschinen gibt der Film
kommentarlos
Einsicht in die Orte, an denen Nahrungsmittel in Europa produziert
werden: Monumentale Räume, surreale Landschaften und bizarre
Klänge -
eine kühle industrielle Umgebung, die wenig Raum für
Individualität
lässt. UNSER TÄGLICH BROT ist ein Bildermahl im
Breitwandformat, das
nicht immer leicht verdaulich ist - und an dem wir alle Anteil haben.
Eine pure, detailgenaue Filmerfahrung, die dem Publikum Raum für
eigene
Erkenntnisse lässt.

2001
ELSEWHERE
(A + 240 Min. + 35mm (HDCam) + Dokumentarfilm)
Das Jahr 2000, anderswo: 12 Monate. 12 Episoden.
Wochen, Tage, Momentaufnahmen anderer Lebensentwürfe. Tradition
und
Veränderung. Menschen unterschiedlicher kultureller und
geographischer
Herkunft. Ein Film über ihr Leben. Eine Reise durch Stimmen und
Töne
von anderswo, ohne Kommentar. Landschaften, Weltanschauungen:
Wüste,
Schnee, Täler, Dschungel, Eis, Regenwald, Felsen, Sümpfe,
Berge, Meer,
Wälder, Südseeatoll. Eine Hommage an das Leben am Beginn des
21.
Jahrhunderts.

1999
PRIPYAT
(A + 100 Min. + 35 mm (S16mm) + S/W +
Dokumentarfilm)
Die Stadt Pripyat liegt fünf Kilometer neben dem
Atomkraftwerk Tschernobyl. 50.000 Menschen haben hier bis 1986 gelebt.
Heute ist Pripyat eine von der Miliz schwer bewachte und hoch
kontaminierte Geisterstadt inmitten der radioaktiv verseuchten Zone,
die von der Ukraine bis tief nach Weißrußland reicht. Die
Dörfer wurden
größtenteils evakuiert. Wer in die Zone will, braucht
spezielle
Genehmigungen, und wer sie verlassen möchte, wird einem
dosimetrischen
Check unterzogen. Die 30-km-Zone ist mit einem Stacheldraht
eingezäunt.
Sie ist ein willkürlich mit dem Zirkel abgemessenes Gebiet und
entspricht nicht der realen Verseuchung der Böden.
Etwa
15.000 Menschen leben oder arbeiten hier. Im immer noch aktiven 3.
Block des Kraftwerks, in der Zonenverwaltung, bei der Miliz oder in den
zahlreichen Forschungseinrichtungen finden sie begehrte, weil gut
bezahlte Arbeitsplätze. Viele der Dörfer sind bewohnt. Von
ihren
ausgesiedelten und illegal zurückgekehrten, aber geduldeten
Eigentümern
oder von Menschen, die sich bewußt in die praktisch
unüberwachbare Zone
mit den vielen leerstehenden Häusern flüchten. Pripyat ist
auch der
Name des Flusses, der am Kraftwerk vorbei in den Dnjepr fließt,
und
heute noch die Bewohner der Zone mit Fischen versorgt. "Pripyat"
erzählt vom Überleben in einem improvisierten Mikrokosmos, in
dem man
nichts essen, nichts trinken und bei Wind keinen Staub einatmen sollte
- doch weil Radioaktivität mit menschlichen Sinnen nicht
wahrnehmbar
ist, hält sich kaum jemand an diese Empfehlungen.

1997
DAS JAHR NACH DAYTON
(A + 204 Min. + 35mm (HDCam) + Dokumentarfilm)
Das Jahr nach Dayton ist die Beobachtung des ersten
Friedensjahres in Bosnien anhand einiger Porträts von Bosniern,
die
vielleicht repräsentativ sind für die Bewohner dieses noch so
jungen
Staates, der in erster Linie durch äußere Einflüsse
zusammengehalten
wird.
Es geht um Menschen vor dem Hintergrund eines
noch lange nicht durchgestandenen Krieges, um ein mögliches und in
vielen Fällen auch nicht mehr mögliches Miteinander-Leben und
um die
Veränderungen, die 1996 passieren werden. Rajko, der serbische
Mechaniker, muß zum zweiten Mal mit seiner Familie das Haus
verlassen,
in dem er lebt, diesmal allerdings, weil das Gebiet, in das er
während
des Krieges geflohen ist, nach dem "Dayton Agreement" nun wieder an die
moslemisch-kroatische Föderation zurückgegeben wird; Nermin,
der
Schauspieler, der im Krieg beide Beine verloren hat, wird vielleicht
wieder eine Rolle einstudieren; und Halid, der Schafhirte aus einem
kleinen Dorf nahe Novi Travnik im moslemischen Teil des Landes
möchte
gerne seinen Freund im kroatischen West-Mostar wiedersehen und geht auf
die für ihn nicht ungefährliche Reise.

1994
ANGESCHWEMMT
(A + 86 Min. + 35mm (S16mm) + S/W +
Dokumentarfilm)
Die Welt an der Donau wird im wesentlichen von zwei
Faktoren bestimmt: dem Fluß und den oft seltsamen Eigenheiten der
Menschen, die an ihm leben. Und man trifft viele dort: Fischer und
Friedhofwärter, buddhistische Mönche,
Donauinselkleingärtner,
gestrandete Frachter, Sandler und Soldaten. Sie alle verbindet der
große Strom, gegen den sie schwimmen. Von all diesen Gesichtern,
Geschichten und Sehnsüchten erzählt dieser Film; in ruhigen
Bildern
wird von den unzähligen Wasserleichen, die auf dem Alberner
"Friedhof
der Namenlosen" begraben sind, ebenso erzählt wie von dem
rumänischen
Frachter, der mit seiner Frau nun schon bald ein Jahr in Wien auf
seinem Schlepper festsitzt, weil die Donaublockade im ehemaligen
Jugoslawien seine Heimreise verhindert.
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Über den Film
Nach einem kurzen Vordreh bei der Pressekonferenz der ‘Dakar’ in
Paris
im November 2006 haben Nikolaus Geyrhalter und sein Team zwischen
Januar und September 2007 insgesamt vier Monate auf der Strecke der
Rallye zwischen Nador in Marokko und Dakar im Senegal gedreht. Mehr als
17000 km hat der Filmkonvoi, bestehend aus zwei Geländewagen und
einem
geländegängigen LKW, unter manchmal extremen und stark
wechselnden
Witterungsverhältnissen zurückgelegt. Die Roadbooks der
Rallye mit
knappen Koordinatenangaben bestimmten die Route, die zu zufälligen
Begegnungen führte. Mehr als 110 Stunden Filmmaterial wurden
gemeinsam
mit lokalen Übersetzern und Mitarbeitern gedreht.
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