La vie de Jesus (OmU)

Eine Gruppe Jugendlicher irgendwo in der französischen Provinz schlägt die Zeit mit Mopedfahren, trommeln im Fanfarenzug und Autoschrauben tot. Motorengeknatter beim Durchrasen der Straßen, Warmtrommeln vorm Umzug der Kapelle, Mitgröhlen zum Autoradio und anderes Lärmverursachen bilden den äußeren Rahmen ihrer Gemeinsamkeit, nach dem Ende der Kindheit scheint ansonsten nichts mehr zu passieren. Im Krankenhaus , beim Besuch des aidskranken Bruders des einen wird ratlos geschwiegen. Wenn sich die Zeit beim Rumhängen zu sehr dehnt, steigt man wieder aufs Moped oder äfft die arabische Familie am Nebentisch nach. Freddy, der Anführer der Gruppe, leidet unter Epilepsie und drückt sein Selbstwertgefühl mit Stürzen vom Zweirad aus. Die Begegnungen mit seiner Freundin passieren ebenfalls eher sprachlos. Sie treffen sich um zu vögeln und vögeln sich dann um alles andere herum. Daß der Araber Kadir sich allerdings auch für Marie interessiert, wird ihm früher oder später zum Verhängnis. "La vie de Jesus" fasziniert durch die spröde und gleichzeitig präzise Beobachtung der Rituale und Geschehnisse dieses Mikrokosmos und hält den nötigen Abstand zu seinen Protagonisten, die nichts tun, weil es nichts gibt, mit dem sie zu tun haben und deswegen eine Katastrophe zustande bringen.
Fra. 97, 96 Min., OmU, R.+B.: Bruno Dumont, K.: Phillippe van Leeuw, D.: David Douche, Marjorie + Geneviève Cottreel, Kader Chaatouf

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