"Was
John Cassavetes vor und hinter der Kamera getan hat, beschreibt man,
fürchte ich, nur um den Preis des Mißverständnisses
als ‚Film’. Besser wäre es als magischer, cineastischer
Event zu deuten, der sich, den Möglichkeiten des Materials scheinbar
entgegengesetzt, dem Mythos der technischen Reproduzierbarkeit widersetzt.
Man kann einen Cassavetes-Film nicht wirklich zweimal sehen, es ist
jedesmal ein anderer, und jedesmal führt er uns noch tiefer in
den Schmerz und in die Komödie dieses Schmerzes. Diese Unwiederholbarkeit
der Cassavetes-Filme rührt wohl daher, daß sie immer am Rande
spielen, zwischen der Tragödie und der Groteske, zwischen der Grausamkeit
und dem Mitleid, zwischen Gewalt und Zärtlichkeit – eine kleine
Stimmungsänderung, und man sieht einen gänzlich anderen Film.“
(Georg Seeßlen)