Lee Yoon-ki wurde am 1. Juli 1965 in Daejeon, Korea, geboren.
Er
studierte zunächst Betriebswirtschaft an der University of Southern
California. 1994 produzierte er Kim Jin-hans Kurzfilm Contempt, bevor
er 1995 seinen ersten eigenen Kurzfilm My Kind of Love realisierte.
THIS CHARMING GIRL ist Lee Yoon-kis erster Spielfilm. Zur Zeit bereitet
er seinen nächsten Film Love Talk vor, in dem es um die Einsamkeit
koreanischer Einwanderer in den USA geht
Filme
2008 Meotjin haru - My Dear Enemy
2006 Aju teukbyeolhan sonnim - Ad Lib Night
2005 Reobeu tokeu - Love Talk
2004 Yeoja, Jeong-hye - This Charming Girl
THIS CHARMING GIRL ist die kurze Liebesgeschichte eines ganz
normalen jungen Mädchens. Dieses charmante Mädchen namens Jeonghae
gehört nicht zu den Mädchen, die nach Liebe schmachten, von
rosafarbenen Romanzen träumen und diesem Traum nachjagen. Sie ist
vielmehr ein Mädchen, das sehr schüchtern und unentschlossen reagiert,
wenn es sich mit dem Angebot von Liebe konfrontiert sieht.
Aus Angst davor, diesem Gefühl ausgesetzt zu sein, versteckt sie
sich. Ihre schmerzlichen Erinnerungen sind wahrscheinlich Teil des
ursprünglichen Grundes für dieses Verhalten, aber vor allem ist sie von
Natur aus so ein Mädchen. Menschen, die ihr Leben entschlossen und
leidenschaftlich leben, mag Jeong-hae seltsam vorkommen. Sie
ist gut und gelassen ohne Grund, und es ist ihr ein natürliches
Bedürfnis,von der Welt abgeschnitten zu sein. Natürlich gibt es da auch
noch jenen Teil von ihr, dessen sie sich nicht bewusst ist.
Mein Film versucht ein kleines Gefühl von Liebe zu beschreiben, die
kleinen Wellen, die dieses Gefühl im Leben eines Menschen auslöst,
und wie sich das in einer extremen und ironischen Situation auswirken
kann. Ich hoffe, dass die Traurigkeit und die kleinen Erschütterungen
in Jeong-haes Herzen sich auch unseren Herzen vermitteln,
denn das ist etwas, was wir in Zeiten wie diesen leicht verpassen.
Lee Yoon-ki
Frage: Jeong-hae ist anders als die quirligen Heldinnen, die wir normalerweise im zeitgenössischen koreanischen Kino sehen. Was hat Sie dazu inspiriert, sie zum Thema dieses Films zu machen?
Lee Yoon-ki: Dieser Film basiert auf der
Kurzgeschichte
‘Jeong-hae‘ von Wu Ae-ryung (1997). Die einzigartige Persönlichkeit der
Jeonghae in dieser Erzählung inspirierte mich dazu, einen Film zu
machen.
Sie ist ein guter Mensch und relativ unverdorben von der Welt. Im
Gegensatz zu anderen zeigt sie ihre inneren Verletzungen nicht, sondern
versucht, sie selbst zu heilen. Der Film handelt von diesem Prozess und
von einem einfachen Durchschnittsmenschen – das interessierte mich vor
allem: die Geschichte einer Figur, die in den meisten Filmen
normalerweise nicht erzählt werden würde.
Frage: Gibt es etwas, das Sie über Ihren Film erzählen möchten?
L.Y.-k.: Der Film erzählt vor allem visuell
die Geschichte des
Mädchens Jeong-hae, und er vermittelt die Atmosphäre, von der
sie umgeben st. Auf den ersten Blick ist sie niemand Besonderes, aber
wenn man ihr Leben näher betrachtet, kann man sehr wohl finden, dass
sie
besonders ist. Wenn Sie sie flüchtig sehen würden, würden Sie
vermutlich
an ihr vorbeigehen; sie fällt niemandem besonders auf, sieht
überhaupt nicht ungewöhnlich aus. Aber ich habe diesen Film gedreht,
um unter die Oberfläche der Dinge zu sehen und so hoffentlich das
Besondere an dieser jungen Frau sichtbar zu machen. Ich dachte, diese
Geschichte könnte auch andere interessieren, wegen dieser bestimmten
Art und Weise, andere Menschen zu sehen.
Interview: Jean Noh, Seoul, November 2004