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NoBody's Perfect

Niko von Glasow, selbst Contergan-geschädigt, will zwölf Leidensgenossen finden, die bereit sind,  Aktfotos von sich für einen Kalender machen zu lassen. Dieses Vorhaben ist das dramaturgische Gerüst des Films, aber den eigentlichen Charme machen die sehr persönlichen Gespräche des Regisseurs mit denen, die er für sein Projekt gewinnen will, aus. Sie sprechen darüber, wie sie leben, wie wütend sie manchmal auf ihre Behinderung sind und wie gern sie den Konzern, der das Medikament auch noch verkaufte, als seine verheerende Wirkung bereits bekannt war, zur Rechenschaft ziehen würden.
"Ich bin ein Filmemacher, der kurze Arme hat, verursacht durch die Droge Contergan. Wer mich zum ersten Mal sieht oder trifft, reagiert darauf, wie ich aussehe. Wenn sie auch nichts sagen: Sie starren oder sie schauen weg. Sie zeigen, dass sie sich unsicher fühlen in meiner Gegenwart. Ich kann es ihnen kaum verdenken. Ich fühle mich ja selber sehr unsicher. Ich habe mich mein Leben lang unwohl gefühlt bei dem Gedanken an meine Behinderung und versucht, sie zu ignorieren und mich nicht der Wahrheit zu stellen. Vielen Behinderten fällt es schwer, das angeekelte, verwirrte oder mitleidige Starren ihrer Mitmenschen in der Öffentlichkeit zu ertragen. „Die Gesellschaft muss sich an unseren Anblick gewöhnen und davon wegkommen, uns wie Wesen von einem anderen Planeten zu sehen. Natürlich sehen wir anders aus, aber man kann darüber hinaus schauen. Ich sehe einen Weg, der dahin führen kann.“ 




D 2008, 97 Min.
R.: Niko von Glasow

Mit: Stefan Fricke, Sofia Plich, Bianca Vogel, Sigrid Kwella, Doris Pakendorf, Theo Zavelberg, Petra Uttenweiler, Andreas Meyer, Kim Morton, Matt Fraser

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