La Ciénaga - Morast

Es ist heiß, es ist schwül, es ist Februar in Argentinien. Wer es sich leisten kann, flieht aus der Stadt. Die 50-jährige Mecha, Mutter von 4 Kindern, verbringt den Sommer mit ihrer Familie auf ihrem Landsitz ‘La Mandragora‘. Dort ist es zwar ebenso heiß und schwül, aber man kann am Pool sitzen, Rotwein bis zum umfallen in sich hineinschütten und das Personal terrorisieren. Durch einen Unfall werden Mechas Cousine Tali und deren Familie dazu gezwungen, den Sommer ebenfalls auf dem Landsitz zu verbringen. Dadurch sind Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert. „... Lucrecia Martels Film ist beispielhaft für die junge Generation von Filmemachern in Argentinien. Ohne die Konvention einer auf dramatische Zuspitzung zulaufenden Erzählweise zu beachten, seziert sie in Analogie zur sumpfigen, in Stillstand verharrenden Umgebung die Lethargie der weissen argentinischen Mittelschicht. Angesiedelt ist ihr Film in der schwül-heissen Sumpflandschaft im Nordwesten Argentiniens. Der Wohnsitz, der die beiden Familien von Mecha und Tali für einen Sommer vereint, heisst ‘La Mandragora‘, benannt nach einer Pflanze, die man als Betäubungsmittel einsetzte, bevor man Äther oder Morphium kannte. Mit ungewöhnlichen ästhetischen Mitteln, mit einer der Kamera, die die Akteuren sprichwörtlich hautnah inspiziert, ist Lucrecia Martel ein Film gelungen, der davon erzählt, dass „hier etwas aus dem Gleichgewicht gekommen ist, oder nie im Gleichgewicht war“. (Katja Nicodemus, taz)

ARG/ES 2001, 102 Min., OmU R+B.: Lucretia Martel K.: Hugo Colace S.: Santiago Ricci D.: Martin Adjemian, Diego Baenas, Leonora Balcarce, Silvia Bayle, Juan Gruz Bordeu, Graciela Borges u.a.

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