Der Film versucht eine vertovsche, sozialpolitische
Gesamtschau ausgehend von einem Weihnachtsmarkt im Berliner
"Krisenbezirk" Neukölln. Auf dem Markt, den es seit fast vierzig Jahren
gibt, betreiben unterschiedliche "Sozialdienstleister" Stände. Deren
Arbeit - zum großen Teil aus gesellschaftlichen Emanzipationsbewegungen
hervorgegangen - und den Hilfebedarf der arbeitslosen,
drogenabhängigen, psychisch kranken, lernbehinderten "Klienten", wie
die Hilfesuchenden heute oft bezeichnet werden, zeigen wir. Viel
Migrationsthematik spielt dabei eine Rolle.
Ziel war es, eine Art bruegelsches Wimmelbild im Finanzkrisenherbst
2008 filmisch zu verdichten. Der Markt als verbindender Ort bringt alle
zusammen. Die Weihnachtsthematik hilft, über das Alltägliche, das
Vereinzelte hinaus zu gelangen zum geistigen und
gesellschaftspolitischen Dahinter – kein weiteres Verelendungsbild
einer Metropolenregion mit weitgehend einkommensschwacher Bevölkerung,
vielmehr ein möglichst vielstimmiges Oratorium, das bei allen
sozialpolitischen Verschärfungen von intaktem menschlichen Miteinander
erzählt..