Mit seiner Trilogie setzte Douglas der eigenen,
verlorenen Kindheit und Jugend in einem schottischen Bergarbeiterdorf
ein Denkmal. Ohne viele Dialoge, in dafür umso eindringlicheren Szenen,
skizziert er seine Erinnerungen an ein Aufwachsen in bettelarmen
Verhältnissen und die grausamen Erfahrungen eines vernachlässigten
Kindes: ein Leben von der Hand in den Mund, der Verlust geliebter
Menschen und Tiere, das Abgeschobenwerden zu immer entfernteren
Verwandten, Ausbrüche von Verzweiflung und Gewalt. Mit kleinem Budget
und Laienschauspielern in seinem Heimatort gedreht, gehen die Filme in
ihrer Form dennoch über klassische Werke des sozialen Realismus hinaus.
Die schwarzweißen Bilder und langen Einstellungen haben eine
eigentümliche, beinahe expressionistische Qualität.
Die Einmaligkeit,
Eigenwilligkeit und Besonderheit dieser Filme entfalten geradezu eine
Langzeitwirkung, und es wäre wunderbar, wenn ein paar Leute sich durch
sie „filmsozialisieren“ lassen würden.
Bill Douglas, 1934 in
Schottland geboren, arbeitete zunächst als Bergarbeiter. Mit 25 Jahren
zog er nach London, wo er Theater spielte und Fernsehrollen übernahm,
bevor er ein Studium an der London Film School absolvierte. Nach seiner
Trilogie, die das Forum komplett zeigte, realisierte er noch einen
weiteren Film. Bill Douglas verstarb 1991 im Alter von 57 Jahren an
Krebs.